Bajonett-Konvertierung vom alten Canon FD Breech Lock eines klassischen Canon FD Objektives auf das aktuelle Canon EF Bajonett für digitale Spiegelreflexkameras von Canon (EOS)

Hier das Objektiv im Ursprungszustand. Es läßt sich leider nur bis 1:2 fokussieren - 1:1 geht nur mit einem Zwischenring.

Um dieses alte Canon FD Objektiv an meinen digitalen Canon Spiegelreflexkameras weiter nutzen zu können, ohne die Unendlich-Einstellung zu verlieren oder mit einem optischen Adapter Qualität einzubüßen, habe ich diese Optik direkt adaptiert. Dieser Umbau ist nicht reversibel.

Bei meinen bisherig verbastelten Canon FD Objektiven - und bei diesem auch - ist die Übertragung der eingestellten Blende auf die Lamellen schwierig - es werden selbst gebaute Teile nötig. Bei anderen Objektiv-Herstellern kommt man meist ohne solche neuen Spezial-Teile aus, da die Blende nicht wie bei den alten Canon Breech-Lock Optiken im Bajonett ein aufwendiges Kugellager aufweist, sondern direkter (vermutlich schwergängiger) vom Blendenring auf die eigentliche Blende im Objektiv übertragen wird.

Das Vorgehen war bei mir die Abnahme des Bajonettes



Hier sieht man schön die Rolle welche zur Blendenrastung dient - welche DSLR Nutzer die mit adaptierten Objektiven Videos aufnehmen, gerne entfernen, um eine stufenlose Blendenverstellung zu bekommen.



Das EF-Spenderbajonett ist in diesem Fall ein Kood M42 auf EF Adapter. Diesen habe ich erst an die Kamera angesetzt und eingerastet, dann die Oberseite markiert (für die Orientierung der Bohrungen). Dann die Markierung auch nach hinten (also Richtung Kamera) übertragen.



Der FD-Bajonettring dient als Bohrschablone.
Die Oberseite (also da wo der Entfernungsindex ist) des FD-Bajonett-Ringes des Objektives habe ich ebenfalls markiert. Dann die beiden Ringe übereinanderlegen und positionieren, so das die "Oben" Markierungen übereinanderliegen und die Seitenrichtigkeit eingehalten wird. Mit Heißkleber fixieren. Kontrollieren ob die Ringe zentrisch sind, und auch alles stimmt.
Dann die Schraub-Durchgangslöcher bohren. Denn alten FD-Ring entfernen. Und von der Kamera-Seite den EF-Ring so senken (also mit einem etwas größerem Bohrer) dass die Schraubköpfe genügend versenkt sind. Wie tief das ist, und ob die Bohrungen eventuell etwas aufgeweitet werden müßen, kann per Test-Montage festgestellt werden. Also das EF-Bajonett auf das Objektiv schrauben. Und gegebenenfalls die Bohrungen mit Bohrer, Fräsbohrer und Feile korrigieren.

Für die Blendenübertragung - den schwierigen Teil der Modifikation - nutzte ich den vorhandenen Ring, und habe diesen mittels einem zurechtgebogenen gebogenen Messingteiletwas besser gelagert. Die anderen Schrauben werden auch durch entsprechende Unterlagscheiben ergänzt. Mit selbstklebendem Flauschband (also Gegenstück zum harten Klettband) aus dem Nähzubehör habe ich rundherum am EF-Bajonett (Optikseitig) eine Lichtdichtung angebracht.



Den original Blendenhebel habe ich vom FD-Bajonett-Stutzen demontiert. Links neben dem Schraubendreher sieht man den eingesetzten Blendenhebel. Dieser muß nun mit dem drehbaren Ring verbunden werden.



Aus Aluminium habe ich mir grob einen Winkel zurechtgesägt. Gebogen und an die Stelle die er zukünftig einnehmen soll plaziert. Genauer angezeichnet, und zurecht gefeilt.

Dann oben für die Montage am Ring zwei Bohrungen passend angebracht, und unten für die Montage des Blendenhebels 4 Bohrungen. Das ganze schwarz mit Edding gefärbt, und montiert. Dabei sind eventuell leichte Anpassungen notwendig - allerdings sollte nicht oft gebogen werden, sonst bricht das Aluminium.

Diesen drehbare Ring mit dem anmontierten Blendenhebel habe ich mit Heißkleber an den Blendenring gekoppelt - es empfiehlt sich einen hochqualitativen Heißkleber zu nehmen - die Güte der Klebung ist bei Billig-Klebesticks wirklich billig. Als Alternative (ich hatte erst einen schlechteren Heißkleber in der Klebepistole) kann man auch Kaltmetall verwenden.

Bei Tests mit dem Objektiv in diesem Fertigungsstand fiele mir starkes Streulicht insbesondere bei größerem Auszug auf:



Durch Tests konnte ich die Ursache auf interne Reflektionen am glänzenden Ende des Fokussier-Schneckengangs festlegen. Zur Vermeidung dieser Reflexe habe ich den Anti-Streulicht-Tubus der Original an den Bajonetteilen hängt, ausgesägt.



Den Tubus habe ich dann nur sehr wenig abgefeilt, um noch genügend Material für die Verklebung mit dem EF-Adapterring zu haben. So ist auch diese Störlicht-Quelle ausgeschlossen. Zudem habe ich die transparente Verklebungsstelle mit dem Flauschband abgedichtet.



Hier nun noch ein paar Testlbilder ohne größeren Gestaltungsanspruch, soweit ich mich erinnere alle bei Offenblende (Vollbilder als Link):






Wie immer: Alles ohne Gewähr! Jeder handelt auf eigenes Risiko.